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Kristin Becker

Sprachtalent mit vielseitigen Interessen 

Schauspielerin, Theaterpädagogin, Trainerin und Business Coach– das alles u nd sehr sicher noch ein bisschen mehr ist Kristin Becker. Die 43-Jährige übernimmt im Abendstück der Festspiele die Rolle der offensichtlich betrogenen Ehefrau und den Kasper im Räuber Hotzenplotz. Diese Rolle macht ihr besonders viel Freude, „weil der Kaspar ein aktiver Typ ist, kindliche Neugier hat und Probleme sehr kreativ löst“, sagt sie.

 Aufgewachsen in Leipzig und Brandenburg begann sie nach dem Abitur zunächst ein Betriebswirtschaftsstudium. Doch nach dem Vordiplom ging sie nach Regensburg an der Akademie für Darstellende Kunst Bayern in Regensburg.  

Das erste Engagement führte sie zum Jugendtheater in Berlin, wo sie bald nicht nur als Schauspielerin, sondern auch theaterpädagogisch arbeitete. Schaut man auf ihren Lebenslauf verblüffen die verschiedenen Fremdsprachen- und Dialektkenntnisse, die sie anbieten kann. Zum Beispiel Ungarisch: „Ich kann so viel, dass sich mich Alltag verständigen und mir etwas zum Essen bestellen oder ein Hotelzimmer buchen“, erzählt sie. Es ist Ergebnis eines zweieinhalbjährigen Aufenthalts an der Deutschen Bühne Ungarn in Szekszárd. Oder Russisch: Kristin Becker ging noch zu DDR-Zeiten in die Schule und hatte eine russische Brieffreundin. „Ab Klasse 5 war das verpflichtend“, erzählt sie. Für den Spracherwerb war es in jedem Fall förderlich. 

Neben ihren beiden Heimatdialekten Berlinerisch und Sächsisch gibt es auf ihrer Liste noch einige andere, wie zum Beispiel US-Amerikanisch oder Bairisch, Wienerisch oder Indisch-Englisch. „Dialekte machen mir einfach Spaß. Wenn ich irgendwo bin, falle ich recht schnell in die Tonart und den Dialekt“, sagt sie. Dass das auch ohne den Trigger vor Ort bestens funktioniert, beweist sie im Interview mit einem kurzen Ausflug ins Kölsch. Noch nicht im Portfolio ist Badisch, obwohl sie mit ihrem Mann geraume Zeit im Jahr in Freiburg lebt.

„Wenn ich Theaterpausen habe, mag ich die Zeit mit anderen interessanten Themen verbringen“, sagt Kristin Becker. Neben der Arbeit als Schauspielerin forscht sie, was Coaching wirksam macht, und entwickelt dazu passende Methoden. Sie geht der Frage nach, wie es gelingt nachhaltige Veränderungen zu erzielen. „Mich interessiert besonders die Hirnforschung. Man könnte auch sagen, wo sitzen die Probleme im Kopf und was ändert sich dort eigentlich?“ Im letzten Jahr schrieb sie dazu Ihre Masterarbeit über körperorientierte Theatermethoden im Coaching auf Basis neurowissenschaftlicher Erkenntnisse. 

In Wangen fühlt sie sich sehr wohl, nicht nur weil sie die Erfahrung gemacht hat, dass man mit den Menschen hier sehr leicht ins Gespräch kommt. Das Engagement in Wangen macht es auch möglich, öfter einen langjährigen Freund sehen zu können, der hier wohnt.  So spricht also Vieles für einen schönen Arbeitssommer im Allgäu.