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Elke Gattinger

Theater statt Modedesign

Elke Gattinger entwirft und näht für die Festspiele Wangen alle Kostüme

Woher kommen die pfiffigen Ideen für die Kostüme der Festspiele Wangen? Die Antwort: Aus dem GEG-Gebäude der ehemaligen Adler-Käserei. Während im großen Saal im Erdgeschoss die Proben für die zehnte Festspielsaison liefen, schneiderte Elke Gattinger im Stock darüber Kostüme.

Die Kostümbildnerin hat in Wangen schon in allen möglichen Räumen gewohnt und gearbeitet. Aber Probenraum und Werkstatt waren bisher noch nie unter einem Dach. Es ist fast wie im Theater. „Ich habe nicht mal meine schwere Nähmaschine mitbringen müssen“, sagt sie. 

Elke Gattinger stammt aus einer Schneiderinnenfamilie. Die Mutter, die Großmutter und auch die Urgroßmutter waren Schneiderinnen. Und der Name des elterlichen Hofs in Himmelreich im Salzkammergut war Schneiderhansen. Es scheint also, als habe alles genauso kommen müssen, wie es letztlich gekommen ist.

Elke Gattinger besuchte nach dem Abitur die Höhere Gewerbliche Bundeslehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik in Ebensee und im Anschluss daran die Meisterklasse für Damenkleidermacher in der Herbststraße Wien. Nebenher arbeitet sie bereits am Burgtheater und wusste schnell, dass die Kostümbildnerei viel mehr ihre Welt ist als das Modedesign. So blieb sie zehn Jahre am Burgtheater, wo sie ihre ersten eigenen Arbeiten machte. „Man kann im Theater Figuren erfinden und muss sich nicht an die Mode der Zeit halten“, sagte sie.

In Wangen arbeitet Elke Gattinger zum sechsten Mal. Sie kam 2017 mit dem Künstlerischen Leiter Peter Raffalt, mit dem sie schon lange gut zusammengearbeitet hat. Ihre Stoffe und Accessoires findet sie im Wangener Fachhandel, aber auch auf Flohmärkten oder im Second Hand-Geschäft. „Wenn ich in die Geschäfte gehe, werde ich oft erkannt. Es ist schön, dass sich im positiven Sinne so wenig ändert“, sagt sie.