Hans Falladas Bestseller erzählt warmherzig und voller Dramatik von einem kleinen Angestellten und seinem „Lämmchen“, einer Frau von beherzter Lebenskraft, die im Kampf gegen eine unfriedliche Welt, gegen Missgunst und wirtschaftliche Not ihr idyllisches Glück behaupten.
Fallada beschreibt in ungewöhnlich sachlichen Bildern eine Gesellschaft, die kurz vor der Katastrophe steht. Er schildert, welche Angstmechanismen der Kapitalismus erzeugen kann und wie die Prekarisierung eine ganze Gesellschaft in jene
Unsicherheit versetzen konnte, aus der schließlich der Nationalsozialismus fatales Kapital schlug.
Fallada entwirft eine Gesellschaftsdiagnose, die sich gerade heute lohnt, genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn beinahe ein ganzes Jahrhundert nach Erscheinen des Romans, scheinen sich gewisse Mechanismen zu wiederholen.
Die Corona-Pandemie hat viele Bereiche unseres pers lichen Lebens und unseres Gemeinwesens verändert: das politische und wirtschaftliche System, den Rechtsstaat, das Gesundheitswesen – überall bekommen wir die Auswirkungen der Krise zu spüren. Und heute wie damals steht der Eindruck im Raum: die Reichen sind reicher geworden, die Armen ärmer.
Umso wichtiger ist es, dass, wie in Falladas Roman, eines nicht aus dem Blick verloren geht: nämlich die Kraft, die größer ist als die kollektive Sorge, die radikale, niemals zweckorientierte Liebe zwischen zwei Menschen.
„Kleiner Mann – was nun?“ ist die Geschichte vom „armen, geduldigen Arbeitslosen, der wohl zuweilen eine Faust, aber keine Revolution macht, der zwischen der Not seines bedrückten Lebens und den Werbungen der Parteien sich an das einzige hält und klammert, was er wirklich, als Leben, als Ding und Wert inmitten von all dem Papier und Schwindel erkennt: an seine Liebe, an seine Frau, an sein Kind, an sein bisschen bedrohtes Glück und Menschentum“ (Hermann Hesse).
Aufführungsdauer ca. 2 Std.
Für den kleinen Hunger und für den Durst werden Getränke und kleine Stärkungen von dem Catering-Team angeboten.